Die ca. 400.000 Karen in Thailand gehören zu einer Gruppe verwandter ethnischer Minderheiten und werden zu den Bergvölkern gezählt. Sie leben nördlich von Chiang Mai in Grenznähe zu Myanmar. Sie sind auf Eigenversorgung angewiesen, arbeiten als Reisbauern, als Handwerker, in der Holzwirtschaft oder in der Elefantenzucht; oft an oder unterhalb der Armutsgrenze. Viele der Bauern pflanzen und ernten auch Kaffee; das Hochland bietet gute Bedingungen für den Anbau von Arabica-Kaffeepflanzen. Aber sie haben Schwierigkeiten, ihre Ernte zu angemessenen Preisen zu verkaufen. Die finanziellen Schwellen für die Teilhabe an der Wertschöpfung im komplexen Verarbeitungsprozess sind hoch und die oft chronische Schuldenlast drängt die Bauern zu einem schnellen Verkauf unterhalb eines fairen Marktpreises.
Unser lokaler Projekt-Partner, die Raintree Foundation in Chiang Mai, unterstützt die Karen-Familien seit Jahren bei der Schaffung eines nachhaltigen Marktes für ihre Kaffeeernte. Sie hilft den Bauern, sich für Anbau, Ernte und Vertrieb in Dorfgenossenschaften zu organisieren, koordiniert und berät in Fragen zu Saatgut, Düngemittel, Lagerung, Qualitätskontrolle oder Vermarktung.
Ziel des gemeinsamen Projektes ist Entwicklung und Aufbau einer umfassenden regionalen Kaffee-Produktionskette mit modernen Anlagen. Unser Projekt-Partner stellt dafür Räumlichkeiten, Personal und Know how; wir finanzieren Maschinen, Training und Ausbildung der Menschen.
Das Projekt sichert den Karen-Familien eine verlässliche Einkommensquelle durch den direkten Ankauf ihrer Kaffeeernte zu fairen Preisen und stärkt ihre wirtschaftliche Selbständigkeit durch eine Vielzahl von praktischen Schulungen in nachhaltiger Landwirtschaft und Betriebsführung. Kinder und Jugendliche erhalten eine fundierte und praxisnahe Ausbildung in allen Bereichen der Kaffeewirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Anbau, Sortierung, Schälung, Lagerung, Röstung, Verpackung, Vertrieb.
Alle Erträge aus dem Projekt werden in die sozialen Programme der Raintree Foundation reinvestiert. Schwerpunkte sind mehrere Kinderheime und Patenschaftsprogramme, die die Betreuung von inzwischen etwa 300 Kindern umfassen.
